30.07.2024 ● Redaktion AzubiMovie
Schwanger in der Ausbildung
Bist du schwanger und mitten in der Ausbildung? Keine Sorge, damit bist du nicht alleine. Hier kommt alles, was du wissen musst!
Eine Schwangerschaft während der Ausbildung kann eine unerwartete und herausfordernde, aber zugleich auch eine schöne Überraschung sein. Wenn du gerade erfahren hast, dass du schwanger bist oder jemanden kennst, der in dieser Situation ist, fragst du dich sicher: Wie geht es jetzt weiter? Zuerst einmal Entwarnung: eine Schwangerschaft bedeutet nicht automatisch das Ende deiner Ausbildung! Wir zeigen dir deine Rechte, finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten und hilfreiche Beratungsangebote.
Ausbildungsunterbrechung und -verlängerung
"Ich bin schwanger. Muss ich meine Ausbildung jetzt abbrechen?" Nein! Wie gesagt, deine Schwangerschaft ist nicht gleich das Ende deiner gerade begonnenen Karriere.
Du kannst deine Ausbildung entweder unterbrechen oder oftmals auch in Teilzeit weiterführen. Schauen wir uns das genauer an:
- Ausbildungsunterbrechung: Du kannst die Ausbildung für die Zeit des Mutterschutzes und ggf. für die Elternzeit unterbrechen. Die Ausbildungszeit verlängert sich entsprechend.
- Teilzeitausbildung: Du kannst deine Ausbildung in Teilzeit weiterführen, um Beruf und Familie besser vereinbaren zu können. Sprich dazu mit deinem Ausbildungsbetrieb und der zuständigen Kammer.
Mutterschutz in der Ausbildung
Während deiner Schwangerschaft und nach der Geburt schützt dich der Mutterschutz. Das ist ein Gesetz, welches werdende Mütter vor Überforderung, gesundheitlichen Risiken und finanziellen Nachteilen schützt. Das Mutterschutzgesetz (kurz MuSchG) regelt dabei folgende Punkte:
- Beschäftigungsverbot: Ab sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin und bis acht Wochen nach der Geburt (bei Früh- und Mehrlingsgeburten bis zwölf Wochen) darfst du nicht arbeiten.
- Kündigungsschutz: Vom Beginn der Schwangerschaft bis vier Monate nach der Geburt genießt du einen besonderen Kündigungsschutz.
- Angepasste Arbeitsbedingungen: Dein Arbeitgeber muss deine Arbeitsbedingungen anpassen, um Gesundheitsrisiken für dich und dein Baby zu vermeiden.
Finanzielle Unterstützung für schwangere Azubis
Während der Ausbildungszeit stehen dir als schwangerer Auszubildende und später als Mutter verschiedene finanzielle Unterstützungen zu:
- Mutterschaftsgeld: Während des Mutterschutzes erhältst du Mutterschaftsgeld von der Krankenkasse und deinem Arbeitgeber.
- Elterngeld: Nach der Geburt kannst du Elterngeld beantragen, das in der Regel 65-67 % deines Nettoeinkommens beträgt. Es kann für bis zu 14 Monate bezogen werden.
- Kindergeld: Ab der Geburt deines Kindes hast du Anspruch auf Kindergeld. Dieses beträgt derzeit mindestens 250 Euro monatlich.
Beratungsangebote für Schwangere in der Ausbildung
Und denk immer daran: Du bist nicht auf dich alleine gestellt. Es gibt viele Stellen, die dir Beratung und Unterstützung bieten während und auch nach deiner Schwangerschaft:
- Schwangerenberatungsstellen: Diese bieten dir kostenlose Beratung zu allen Fragen rund um Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach. Sie helfen dir auch bei der Beantragung von finanziellen Unterstützungen.
- Jugendämter: Sie bieten Unterstützung bei der Betreuung und Versorgung deines Kindes, insbesondere wenn du minderjährig bist.
- Beratungsstellen der Krankenkassen: Auch die Krankenkassen bieten Beratungen zu finanziellen und medizinischen Fragen an.
Kinderbetreuung und -versorgung
Sobald dein Baby auf der Welt ist, drehen sich viele Fragen um die Betreuung und Versorgung deines Kindes. Hier können deine Eltern, Geschwister und Großeltern eine große Unterstützung sein. Doch selbst wenn nicht, gibt es noch weitere Angebote:
- Kita und Tagesmütter: Informiere dich frühzeitig über Betreuungsmöglichkeiten wie Kitas oder Tagesmütter in deiner Nähe.
- Betriebliche Kinderbetreuung: Einige Unternehmen bieten betriebliche Kinderbetreuung an. Frag bei deinem Arbeitgeber nach.
Fazit: Unterstützung für Schwangere in der Ausbildung
Eine Schwangerschaft in der Ausbildung ist eine Herausforderung, aber mit den richtigen Informationen und Unterstützungen kannst du diese Phase erfolgreich meistern. Nutze die Beratungsangebote und scheue dich nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Deine Gesundheit und die deines Kindes stehen an erster Stelle, und es gibt viele Wege, wie du Ausbildung und Mutterschaft gut vereinbaren kannst.
Alles Gute für dich und dein Baby!