09.10.2024 ● Redaktion AzubiMovie
Belästigung in der Ausbildung – Was tun, wenn es unangenehm wird?
Stell dir vor, du freust dich auf deine Ausbildung, deinen ersten Job, du lernst neue Leute kennen – und plötzlich läuft etwas schief. Ein Kollege oder eine Vorgesetzte überschreitet deine Grenzen. Sei es durch unangemessene Kommentare, „zufällige“ Berührungen oder unsichere Nachrichten. Leider sind Auszubildende manchmal von Belästigung betroffen. Aber was kannst du tun, wenn du in so einer Situation steckst? Keine Sorge, du bist nicht allein, und es gibt Wege, um da rauszukommen!
1. Grenzen erkennen und ernst nehmen – Warum dein Bauchgefühl immer recht hat
Dein Bauchgefühl zählt! Wenn dir etwas komisch vorkommt, ist es das wahrscheinlich auch. Egal, ob es anzügliche Bemerkungen, unerwünschte Berührungen oder unangebrachte Nachrichten sind – Belästigung kann viele Formen annehmen. Sobald du dich unwohl fühlst, nimm das ernst und vertraue deinem Gefühl.
2. Stopp sagen – Wie du klar und deutlich deine Grenzen ziehst
Es ist wichtig, klar zu zeigen, dass das Verhalten nicht okay ist. Sag deutlich: „Ich möchte nicht, dass du das machst.“ oder „Ihr Verhalten ist unangemessen!“ Oft reicht das, um Grenzen zu setzen oder das Verhalten zu stoppen.
3. Vertraute einweihen – Warum es wichtig ist, nicht allein durch diese Situation zu gehen
Rede mit jemandem, dem du vertraust – sei es eine Freundin, ein Freund, ein Familienmitglied oder eine vertrauenswürdige Kollegin. Eine zweite Meinung hilft oft, die Situation besser einzuschätzen, und du musst die Last nicht allein tragen. Die Situation einfach auszusprechen, kann erleichternd sein und ihr könnt gemeinsam die nächsten Schritte besprechen.
4. Alles dokumentieren – Warum es wichtig ist, Vorfälle schriftlich festzuhalten
Hört das Verhalten nicht auf? Dokumentiere unbedingt alles. Notiere dir, was passiert ist, wann es passiert ist, ob es jemand anderes bemerkt oder gesehen hat, und bewahre diese Nachrichten auf. Diese Aufzeichnungen können extrem wichtig werden, falls du den Vorfall melden möchtest.
5. Ansprechpartner im Betrieb suchen – Wer in deinem Unternehmen dir weiterhelfen kann
In den meisten Unternehmen gibt es Anlaufstellen wie die Personalabteilung, den Betriebsrat oder Vertrauenspersonen, die speziell für solche Fälle geschult sind. Diese Ansprechpartner sind dafür da, dir zu helfen, also zögere nicht, das Gespräch zu suchen. In vielen Fällen gibt es auch einen Ausbildungsbeauftragten, der sich um die Anliegen von Azubis kümmert.
6. Externe Hilfe holen – Welche Anlaufstellen außerhalb deines Betriebs dich unterstützen können
Falls es im Betrieb keine Vertrauensperson gibt oder du das Gefühl hast, dass dir nicht ausreichend geholfen wird, kannst du dich an externe Stellen wenden. Die IHK (Industrie- und Handelskammer), die Handwerkskammer oder städtische Beratungsstellen gegen Mobbing und Belästigung bieten Unterstützung für Auszubildende an. Auch anonyme Hotlines oder Beratungsstellen speziell für sexuelle Belästigung können dir helfen.
7. Rechtliche Schritte einleiten – Wann es an der Zeit ist, dich juristisch zu wehren
Wenn sich die Situation nicht verbessert oder sogar eskaliert, kannst du rechtliche Schritte einleiten. Dein Arbeitgeber ist gesetzlich verpflichtet, dich vor Belästigung zu schützen. Wenn er dies nicht tut, hast du das Recht, dich juristisch zu wehren. Lasse dich dazu am besten von einer Anwältin, Juristen oder deiner Gewerkschaft beraten.
8. Deine Rechte als Azubi kennen – Wie du dich auf gesetzlicher Ebene schützen kannst
Du hast das Recht auf eine respektvolle und sichere Arbeitsumgebung. Wenn dein Ausbildungsbetrieb nicht in der Lage ist, dich zu schützen, kannst du im schlimmsten Fall auch eine außerordentliche Kündigung einreichen. Es ist wichtig, dass du deine Rechte kennst und im Zweifelsfall durchsetzt.
Fazit: Du bist nicht allein – Unterstützung suchen und handeln
Es ist nie leicht, in so einer Situation zu stecken, aber du bist nicht allein! Du hast das Recht auf eine respektvolle Behandlung, und es gibt viele Wege, um dir Hilfe zu holen. Sprich mit jemandem, dem du vertraust, und finde Unterstützung – du hast es verdient, in deiner Ausbildung eine gute Zeit zu haben, ohne grenzüberschreitende Erlebnisse.
Bleib stark und hol dir Hilfe, wenn du sie brauchst! ✊💬
ℹ️ Das Hilfetelefon – Beratung und Hilfe für Frauen: 116 016
Unter der Nummer 116 016 und via Online-Beratung unterstützt das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben Betroffene aller Nationalitäten, mit und ohne Behinderung – 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr. Auch Angehörige, Freundinnen und Freunde sowie Fachkräfte beraten wir anonym und kostenfrei.