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Menschen, die eine traurig aussehende Frau ausgrenzen und auslachen©️ Prostock-studio / Adobe Stock

09.10.2024 Redaktion AzubiMovie

Diskriminierung in der Ausbildung – Was tun, wenn du betroffen bist?

Du hast gerade deine Ausbildung gestartet oder bist schon mittendrin – alles läuft gut, bis auf eine Sache: Du fühlst dich unfair behandelt oder ausgegrenzt. Diskriminierung in der Ausbildung ist leider ein Thema, dem Azubis immer wieder begegnen. Aber keine Sorge, du bist nicht allein, und es gibt Wege, wie du dich dagegen wehren kannst! In diesem Beitrag erfährst du, was Diskriminierung bedeutet, welche Formen es gibt und was du tun kannst, wenn du betroffen bist.

Was ist Diskriminierung? – Ein Überblick über die Definition und die rechtlichen Grundlagen

Diskriminierung bedeutet, dass jemand aufgrund bestimmter Merkmale benachteiligt, ausgegrenzt oder herabgesetzt wird. Laut dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) ist Diskriminierung verboten. Aber was heißt das genau?

Diskriminierung kann passieren, wenn du aufgrund von:

  • Geschlecht
  • Herkunft oder Nationalität
  • Religion oder Weltanschauung
  • Alter
  • Sexueller Orientierung
  • Behinderung

benachteiligt wirst. Das kann zum Beispiel sein, wenn dir bestimmte Aufgaben nicht zugetraut werden, du beleidigt oder ausgeschlossen wirst oder dir bestimmte Chancen verwehrt werden.

Formen von Diskriminierung in der Ausbildung – Beispiele, die dir begegnen könnten

Diskriminierung kann auf viele Weisen passieren. Hier ein paar Beispiele, die dir in der Ausbildung begegnen könnten:

  • Sexuelle Belästigung: Ungewollte Kommentare über dein Aussehen oder unangemessene Berührungen fallen unter sexuelle Belästigung.
  • Rassismus: Wenn du wegen deiner Herkunft, Hautfarbe oder Sprache ausgegrenzt oder unfair behandelt wirst.
  • Geschlechterdiskriminierung: Wenn dir als Frau, Mann oder diverser Person bestimmte Aufgaben nicht zugetraut oder unfaire Kommentare gemacht werden, die klar etwas mit deiner Gender-Identität zu tun haben.
  • Mobbing: Diskriminierung zeigt sich oft in Form von Mobbing, etwa wenn du regelmäßig abfällige Bemerkungen hörst oder von wichtigen Aufgaben ausgeschlossen wirst.

Was kannst du tun, wenn du Diskriminierung erlebst? – Praktische Schritte zur Selbsthilfe

1. Sprich das Problem an
Wenn du dich unwohl fühlst, ist der erste Schritt, das Gespräch zu suchen. Sprich mit der Person, die dich diskriminiert, wenn du dich sicher genug fühlst. Oft merken Menschen gar nicht, wie verletzend sie sind – ein direktes Gespräch kann manchmal schon helfen.

2. Wende dich an deinen Ausbilder oder Vertrauenspersonen
Falls das direkte Gespräch nicht hilft oder du dich unwohl dabei fühlst, wende dich an deinen Ausbilder, den Betriebsrat oder eine Vertrauensperson im Betrieb. Viele Firmen haben auch eine Gleichstellungsbeauftragte, die für solche Fälle zuständig ist.

3. Führe ein Tagebuch
Schreibe genau auf, wann, wo und wie du diskriminiert wurdest. Das kann dir helfen, deine Position klar darzustellen, wenn du das Thema eskalieren musst.

4. Hole dir Unterstützung von außen
Wenn sich die Situation nicht bessert, gibt es zahlreiche Anlaufstellen, die dir helfen können. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes oder Gewerkschaften wie Ver.di bieten Beratungen und Hilfestellungen an.

Anlaufstellen, die dir helfen können – Wo du Unterstützung findest

  • Antidiskriminierungsstelle des Bundes
    Hier bekommst du Unterstützung und kannst dich beraten lassen, was deine Rechte sind und welche Schritte du unternehmen kannst.
    Website: www.antidiskriminierungsstelle.de
  • Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV)
    In größeren Betrieben gibt es eine JAV, die sich um die Rechte von Azubis und jungen Arbeitnehmern kümmert. Sprich sie an, wenn du Diskriminierung erlebst.
  • Gewerkschaften
    Wenn du Mitglied einer Gewerkschaft wie Ver.di oder IG Metall bist, kannst du dich an diese wenden. Sie bieten rechtliche Unterstützung und setzen sich für faire Arbeitsbedingungen ein.

Weitere Tipps für betroffene Azubis – Unterstützung und Selbsthilfe

  • Bleib nicht allein mit dem Problem: Diskriminierung kann sehr belastend sein. Sprich mit Freunden, Familie oder anderen Azubis darüber. Geteiltes Leid ist halbes Leid.
  • Kenne deine Rechte: Das AGG schützt dich vor Diskriminierung. Informiere dich über deine Rechte und lass dich nicht einschüchtern.
  • Dokumentiere alles: Wenn es ernst wird, ist eine gute Dokumentation wichtig, um deine Position zu stärken.

Fazit: Du hast das Recht auf eine faire Ausbildung!

Diskriminierung hat keinen Platz in der Ausbildung – oder sonst irgendwo! Wenn du das Gefühl hast, unfair behandelt zu werden, zögere nicht, dir Hilfe zu suchen. Du hast das Recht, dich zu wehren, und es gibt viele Menschen und Organisationen, die dir dabei zur Seite stehen. Bleib stark, du bist nicht allein!

Viel Erfolg und bleib dran – du schaffst das! 💟

 

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