09.01.2017
Werbung in eigener Sache: Das Anschreiben
Zeig, wer du bist, was du kannst und was du willst! Auf einen Satz gebracht ist es das, was in einem Anschreiben stehen soll. Es ist das Filetstück deiner Bewerbungsmappe und verdient daher besonders viel Aufmerksamkeit – und macht auch besonders viel Arbeit! Aber keine Sorge, mit unseren Tipps wirst du es schaffen, auf einer Seite deutlich zu machen, warum du der perfekte künftige Azubi bist.
Bevor es ans Schreiben geht …
Setze dich hin und beantworte folgende Fragen:
- Was sind meine Stärken? Was kann ich besonders gut?
- Was sind meine positiven Charaktereigenschaften?
- Welche Aufgaben liegen mir? Was macht mir besonders Spaß?
- Was reizt mich an genau dieser Ausbildung?
- Warum will ich zu dieser bestimmten Firma?
Der „AzubiMovie“-Tipp: Oftmals ist es ganz schön schwer, sich selbst einzuschätzen. Frag deine Eltern oder deine Freunde nach ihrer Meinung. Fertig? Jetzt hast du schon mal das Grundgerüst für dein Anschreiben.
Ran an die Tastatur!
Jetzt geht’s mit dem Schreiben los. Formuliere klar und deutlich und bringe dein Anliegen auf den Punkt. Abgedrehte Formulierungen und ellenlange Schachtelsätze sind fehl am Platz.
Los geht’s mit der Anrede: „Sehr geehrter Herr oder Frau Müller“, ist immer besser als ein allgemeines „Sehr geehrte Damen und Herren“.
Außerdem wichtig: Wenn in der Stellenanzeige kein Ansprechpartner steht, dann rufe im Unternehmen an und frage nach. Lass dir komplizierte Namen buchstabieren. Vorsicht bei der Formulierung: „Hiermit bewerbe ich mich als…“ klingt sehr abgedroschen – lass es.
Schreibe lieber, wie und wo du von der Stellenausschreibung erfahren hast, welche Schule du gerade besuchst und wann du sie mit welchem Abschluss beenden wirst.
Beispiel: Sehr geehrte Frau Müller, mit großer Freude las ich im Ausbildungsmagazin „AzubiMovie“, dass Sie einen Ausbildungsplatz als Kfz-Mechatroniker anbieten. Da dies mein Wunschberuf ist und ich im Juli 2017 die Bertolt-Brecht-Realschule in Augsburg mit der Mittleren Reife beenden werde, bewerbe ich mich für diese Stelle.
Weiter geht’s!
Nun folgenden in etwa zwei bis vier Absätze, in denen die Ergebnisse deiner Vorüberlegungen einfließen. Mach dem Personaler klar, was du gut kannst, was dich an der Ausbildung interessiert und warum du genau zu dieser Firma willst. Denke auch daran, deine Behauptungen mit Argumenten zu stützen.
Der „AzubiMovie“-Tipp: In einer Bewerbung macht man Werbung für sich. Rücke dich in ein positives Licht, aber übertreibe nicht. Das, was du über dich schreibst, soll der Wahrheit entsprechen. Alles andere fliegt früher oder später auf.
Beispiel: Schon seit meiner Kindheit begeistere ich mich für Autos und hatte oft Gelegenheit, meinem Vater beim Rumschrauben an seinem Oldtimer über die Schulter zu schauen. Erste Erfahrungen sammelte ich nicht nur bei ihm, sondern auch während meines Schülerpraktikums. Danach stand für mich fest, dass ich Kfz-Mechatroniker werden will. Ich bin zudem handwerklich sehr geschickt und begeisterte mich für Technik mit all ihren Facetten. Daher zählen in der Schule IT, Physik und Mathematik zu meinen Lieblingsfächern. Gerne will ich in Ihrem Unternehmen meine Ausbildung machen. Da die Firma weltweit tätig ist und einen guten Ruf als Ausbildungsbetrieb hat, denke ich, dass ich viel bei Ihnen lernen kann. Auch Ihre Weiterbildungsmöglichkeiten und die Möglichkeit, nach der Ausbildung im Ausland zu arbeiten, interessieren mich sehr.
Endspurt – der Schluss!
Schließ dein Anschreiben mit dem Hinweis ab, dass du dich auf das Vorstellungsgespräch freust. Schlussformel nicht vergessen und dann noch unterschreiben. Ganz unten verweist du auf deine Anlagen (Lebenslauf, Zeugnisse etc.)
Beispiel: Ich hoffe, ich habe Ihr Interesse geweckt! Über eine baldige Einladung zum Vorstellungsgespräch freue ich mich sehr. Mit freundlichen Grüßen -Absatz- Jonas Wagner.
So baust du dein Anschreiben auf: Powerpoint-Skizze zum Aufbau einfügen
Achte außerdem auf Folgendes:
- Nutze Standardschriften wie Arial oder Times New Roman in 11 oder 12 Punkt
- Seitenränder: links 24, 1 mm, rechts mindestens 8,1 mm, unten und oben jeweils 16,9 mm
- Länge: 1 DIN-A-4-Seite
- Unterschreibe mit Vor- und Nachnamen, am besten mit Füller; scanne bei E-Mail-Bewerbungen deine Unterschrift ein
Wirkt unprofessionell!
So wird deine Bewerbung garantiert ausgemustert:
- Flecken, Eselsohren, unsauberer Druck, Geruch (z.B. nach Rauch)
- Rechtschreib- und Grammatikfehler
- Falsche Informationen z.B. Ansprechpartner, falsche Firmenbezeichnung etc.
- Formale Mängel
- Einheitsformulierungen, die austauschbar oder aus dem Bewerbungsratgeber abgeschrieben sind – Lass es also, unsere Beispielsätze eins zu eins zu übernehmen!
An alles gedacht?
Du kannst jede Frage mit „Ja“ beantworten? Dann ist dein Anschreiben fertig.
- Adressat, Absender und Datum sind korrekt?
- Die Betreffzeile „Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als…“ stimmt?
- Ist der Ansprechpartner richtig? Ist der Name korrekt geschrieben?
- Enthält dein Anschreiben im Text Antworten auf diese Fragen?
- Wie bin ich auf den Ausbildungsplatz aufmerksam geworden?
- Warum will ich diesen Beruf lernen?
- Warum will ich genau in diesem Unternehmen meine Ausbildung machen?
- Warum bin ich der ideale Azubi?
- Ist die Bitte mit der Einladung zum Vorstellungsgespräch enthalten?
- Abschiedsformel („Mit freundlichen Grüßen“) und meine Unterschrift sind drin?